Cutiss

Kathi Mujynya

Der «Schlieremer»: Frauen an der Spitze von Unternehmen

Artikel im Schlieremer Magazin vom November 2020

«Es war nicht immer einfach»

Das Führungsteam von Cutiss besteht aus fünf Personen, darunter drei Frauen. Eine davon ist die 52-jährige Kathi Mujynya Ludunge. Sie ist seit einem Jahr Chief Operating Officer. Cutiss hatte bis vor kurzem nur das Forschungslabor in Schlieren. Neu befinden sich auch die Büros des 2017 gegründeten Startups sowie die Produktionsräumlichkeiten hier. Mujynya Ludunges grösste Herausforderung ist deshalb gegenwärtig, die operativen Strukturen in Schlieren aufzubauen und zu festigen sowie die Zeitvorgaben und das Budget einzuhalten.

Cutiss ist ein Life-Science-Unternehmen, das personalisierte Hauttransplantationstechnologien zur Behandlung eines grossen Spektrums von Hautdefekten entwickelt. Die Marktzulassung für Europa für den am weitesten fortgeschritten Produktkandidaten, denovoSkin, wird für 2023 erwartet. Cutiss erreichte in diesem Jahr im Wettbewerb «Top 100 Swiss Startup Award» den 1. Platz. Das Unternehmen zählt dreissig Mitarbeitende.

Mujynya Ludunge hat an der Ecole Supérieure de la Santé in Neuenburg Biologie studiert und nachher einen Master in Business Administration an der Universität Genf gemacht. Später kam noch das Postgraduierten-Diplom in Management of Biotech and Pharmaceuticals Venture an der ETH Lausanne dazu. «Ich wollte schon immer die Übersicht haben und das grosse Ganze verstehen», sagt Mujynya Ludunge zu ihrem jetzigen Job. «Gleichzeitig möchte ich Organisationen positiv weiterentwickeln und meine Energie und Leidenschaft für Wissenschaft mit anderen teilen.» Mujynya Ludunge hat in den vergangenen 18 Jahren Teams in der Schweiz, den USA und Singapur geleitet.

Ihr Aufstieg in Leitungspositionen sei «nicht immer einfach» gewesen, erklärt Mujynya Ludunge. Einerseits sei es früher nicht üblich gewesen, dass Frauen auf mittlerer und hoher Führungsebene vertreten waren und auch die Verantwortung für ganze Teams trugen. Andererseits sei sie nicht nur eine Frau, sondern auch noch eine «Person of Color» – ihr Vater ist Kongolese, ihre Mutter Schweizerin. «Glücklicherweise ist die Welt im Jahr 2020 deutlich vielfältiger geworden», sagt Mujynya Ludunge.

Mujynya Ludunge arbeitet zwischen fünfzig und sechzig Stunden pro Woche. Es gelinge ihr aber inzwischen immer besser, an Wochenenden nicht an Arbeit zu denken, sagt sie. Ausserdem habe sie das Glück einer grossen Familie, die sie privat auf Trab halte. Mujynya Ludunge ist verheiratet und Mutter von fünf Kindern. In ihrer spärlichen Freizeit liest sie viel – «hauptsächlich zwischen 23 und 1 Uhr nachts». Zudem bauen sie und ihre Familie Obst und Gemüse für den eigenen Gebrauch an. Mit der Ernte des Gartens liebt sie es abends und an Wochenenden für Familie und Freunde zu kochen.

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Von der Forschung in die Start-up Szene: Fabienne Hartmann-Fritsch

von Startupdate – 12. November 2020

«Flexibilität ist immer gefragt»

Wir hören weitaus mehr von Männern in Führungspositionen als von Frauen, dabei haben es Unternehmerinnen genauso drauf wie ihre männlichen Kollegen. Deswegen haben wir uns mit Fabienne Hartmann-Fritsch, Co-Gründerin der CUTISS AG, unterhalten. Im Interview erzählt sie uns, wen sie gerne mal zum Lunch treffen würde, was sie mit einigen Extra-Stunden pro Tag anstellen würde und ob sie jemals an ihrer Idee gezweifelt hat.

Fällt es dir schwer, Aufgaben an andere zu delegieren?

FABIENNE HARTMANN-FRITSCH: Aus der akademischen Forschung war ich delegieren gewohnt. Ein Team führen war jedoch eine Umstellung. Für mich persönlich wiegt die Verantwortung gegenüber den Patienten und den Behörden aber deutlich schwerer.

Wie setzt du Prioritäten?

FH: Ich bin eine sehr organisierte Person, arbeite ganz klassisch mit Listen, und hake mit Freuden Erledigtes ab. Flexibilität ist aber immer gefragt, zum Beispiel wenn ein neuer Studienpatient kommt.

Hast du jemals an deiner Idee gezweifelt?

FH: Nein, das medizinische Bedürfnis ist weltweit klar vorhanden. Aber am herausforderndsten ist sicher die kosteneffiziente Herstellung.

Was ist der beste berufliche Rat, den du je erhalten hast?

FH: Caspar Coppetti’s “Get the sh*t done” finde ich wunderbar einfach und auch für uns zutreffend.

Was würdest du tun, wenn der Tag 30 statt 24 Stunden hätte?

FH: Ich würde mich im Zoo Zürich als freiwillige Helferin melden, das wäre ein super Ausgleich für mich. Als Antarktis-Begeisterte am liebsten bei den Pinguinen.

Mit welcher Unternehmerin würdest du dich gerne mal zum Lunch treffen?

FH: Cristina Mittermeier, die Gründerin von SeaLegacy, setzt sich mit ihrer Organisation für die Weltmeere ein. Ich würde mich gerne über ihre Herausforderungen im Aufbau und Führung ihrer Organisation austauschen.

Was war bisher der schönste Moment deiner Karriere?

FH: Das erste Mal unsere Haut auf einem Patienten zu sehen, war ein bewegender Moment.

Welchen Rat würdest du dir selbst zur selben Zeit letzten Jahres geben?

FH: Unseren Jahresplan 2020 auf eine Pandemie einzustellen… aber diesen Rat hätte ich sicher nicht befolgt.

Vielen Dank für das Interview!

Bevor die gebürtige Winterthurerin Fabienne Hartmann-Fritsch als Unternehmerin aktiv wurde, war sie lange in akademischen Kreisen unterwegs. 2013 promovierte sie an der Universität Zürich in der „Tissue Biology Research“-Unit, der Forschungsgruppe, in welchem die Grundlagenforschung zu ihrem Hautersatzprodukt «denovoSkin» gemacht wurde. Seit 2017 ist sie Co-Gründerin und Chief Clinical Officer bei CUTISS AG.

Die CUTISS AG ist ein schweizerisches Life-Science-Unternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, Patienten mit grossen und tiefen Hautdefekten mit der ersten automatisierten, personalisierten Hautgewebe-Therapie, denovoSkin™, eine sichere, effektive und zugängliche Therapie für Kinder und Erwachsene anzubieten.

Beitragsbild: Frank Brüderli

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Serie B Finanzierungsrunde überzeichnet

CUTISS schliesst Serie B-Finanzierungsrunde ab –
Ziel von CHF 20 Millionen überzeichnet

Zürich, Schweiz, 29. Juni 2020 – CUTISS AG, ein innovatives Schweizer Life Science-Unternehmen, das Patienten mit grossen und tiefen Hautdefekten eine automatisch hergestellte, personalisierte Hautgewebetherapie, denovoSkin™, anbieten will, gab heute bekannt, dass es seine Serie B-Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen hat. Die Mittelbeschaffung, auf CHF 20 Millionen abzielend, war schliesslich überzeichnet.
Der Erlös ermöglicht CUTISS die weitere Entwicklung von denovoSkin™, der einzigartigen personalisierten Hauttechnologie des Unternehmens zur Behandlung von Hautdefekten, z.B. aufgrund von Verbrennungen. Bevorstehende wichtige Meilensteine sind der Abschluss der laufenden klinischen Phase II-Studien, der Scale-up der Fertigung im Biotechnopark Zürich-Schlieren und die erfolgreiche Implementierung einer Prototyp-Maschine zur automatisierten Herstellung grosser Mengen an Haut aus einem kleinen Stück gesunder Haut. CUTISS hat die Ambition, im Jahr 2022 die Marktzulassung für denovoSkin™ in der Schweiz und in der Europäischen Union zu beantragen.
Dr. Daniela Marino, CEO und Co-Gründerin von CUTISS AG, kommentierte: «Wir fühlen uns sehr glücklich und privilegiert, dass wir eine überzeichnete Serie B-Finannzierungsrunde abgeschlossen haben. Wir werden diese Erlöse mit Umsicht investieren, mit dem Ziel, das Leben von Patienten mit Verbrennungen zu verbessern».
Giammaria Giuliani Co-Gründer des Gisev Family Office und Mitglied des Verwaltungsrats von CUTISS, ergänzte: «Es war eine Ehre, als Lead-Investor für diese Serie B-Finanzierungsrunde zu fungieren. Die Unterstützung durch die Wyss Foundation sowie neue und bestehende Privatinvestoren und Family Offices zeigt das Potential, das viele Investoren in der Vision und Strategie von CUTISS sehen».

Über CUTISS AG
CUTISS ist ein Swiss Life Science-Unternehmen (Spin-off der Universität Zürich), das personalisierte Hauttransplantationstechnologien zur Behandlung eines grossen Spektrums von Hautdefekten entwickelt. Der am weitesten fortgeschrittene Produktkandidat, denovoSkin™, wurde in einer klinischen Phase I-Studie mit pädiatrischen Patienten am Kinderspital der Universität Zürich getestet. Phase II-Studien laufen derzeit in der Schweiz und der Europäischen Union und werden teilweise von Wyss Zurich finanziert. denovoSkin™ hat die Orphan Drug Designation für die Behandlung von Verbrennungen von Swissmedic, EMA und FDA erhalten. Darüber hinaus strebt denovoSkin™ eine Verbesserung der Lebensqualität auch von Wahlpatienten (rekonstruktive Behandlungen) an und kann durch Pigmentierung in Bezug auf die Komplexität weiterentwickelt werden.

Kontakt
CUTISS AG, CEO Daniela Marino, +41 76 230 80 46, info@cutiss.swiss, www.cutiss.swiss

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Erfolgreiche Serie B Finanzierungsrunde
mit CHF 18,7 Mio

CUTISS mit erfolgreicher Serie B-Finanzierungsrunde
– bisher aufgebrachte Mittel belaufen sich auf CHF 18,7 Millionen

Zürich, Schweiz, 4. Juni 2020 – CUTISS AG, ein innovatives Schweizer Life Science-Unternehmen, das Patienten mit grossen und tiefen Hautdefekten eine automatisch hergestellte, personalisierte Hautgewebetherapie, denovoSkin™, anbieten will, gab heute bekannt, dass es seine Serie B-Finanzierungsrunde erfolgreich gesichert hat. Die bisher aufgebrachten Mittel belaufen sich auf CHF 18,7 Millionen. Die Finanzierungsrunde wurde von Giammaria Giuliani (Gisev Family Office) angeführt, von der Wyss Foundation begleitet und von neuen und bestehenden privaten Investoren und Family Offices unterstützt. Die Serie B-Finanzierungsrunde, die auf insgesamt bis zu CHF 20 Millionen abzielt, ist noch nicht abgeschlossen; ihr endgültiger Abschluss wird für den 15. Juni 2020 erwartet.

Der Erlös ermöglicht CUTISS die weitere Entwicklung von denovoSkin™, der einzigartigen personalisierten Hauttechnologie des Unternehmens zur Behandlung von Hautdefekten, z.B. aufgrund von Verbrennungen. Bevorstehende wichtige Meilensteine sind der Abschluss der laufenden klinischen Phase II-Studien, der Scale-up der Fertigung im Biotechnopark Zürich-Schlieren und die erfolgreiche Implementierung einer Prototyp-Maschine zur automatisierten Herstellung grosser Mengen an Haut aus einem kleinen Stück gesunder Haut. CUTISS hat die Ambition, im Jahr 2022 die Marktzulassung für denovoSkin™ in der Schweiz und in der Europäischen Union zu beantragen.

2018 brachte CUTISS CHF 11,2 Millionen in einer Serie A-Finanzierungsrunde auf, an der Business Angels und Family Offices sowie Giammaria Giuliani (Gisev Family Office), Yellowstone Holding und die Zürcher Kantonalbank (ZKB) beteiligt waren. Zusätzlich wurden insgesamt CHF 4 Millionen von Innosuisse und der Europäischen Kommission gewährt (ohne Verwässerungseffekt).

Dr. Daniela Marino, CEO und Co-Gründerin von CUTISS AG, kommentierte: «Wir sind begeistert und fühlen uns geehrt über das grosse Interesse, das unsere Serie B-Finanzierungsrunde sowohl von privaten als auch von professionellen Investoren erhalten hat, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen, herausfordernden Zeiten. Wir danken unseren bestehenden Aktionären für ihre anhaltende Unterstützung und unseren neuen Investoren für ihr Engagement und Vertrauen».

Über CUTISS AG
CUTISS ist ein Swiss Life Science-Unternehmen (Spin-off der Universität Zürich), das personalisierte Hauttransplantationstechnologien zur Behandlung eines grossen Spektrums von Hautdefekten entwickelt. Der am weitesten fortgeschrittene Produktkandidat, denovoSkin™, wurde in einer klinischen Phase I-Studie mit pädiatrischen Patienten am Kinderspital der Universität Zürich getestet. Phase II-Studien laufen derzeit in der Schweiz und der Europäischen Union und werden teilweise von Wyss Zurich finanziert. denovoSkin™ hat die Orphan Drug Designation für die Behandlung von Verbrennungen von Swissmedic, EMA und FDA erhalten. Darüber hinaus strebt denovoSkin™ eine Verbesserung der Lebensqualität auch von Wahlpatienten (rekonstruktive Behandlungen) an und kann durch Pigmentierung in Bezug auf die Komplexität weiterentwickelt werden.

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CUTISS AG, CEO Daniela Marino, +41 76 230 80 46, info@cutiss.swiss, www.cutiss.swiss

Erfolgreiche Serie B Finanzierungsrunde
mit CHF 18,7 Mio
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Gérard Ber ist neues Verwaltungsratsmitglied

CUTISS AG informiert über zusätzliches Mitglied des Verwaltungsrates

Zürich, Schweiz, 28. May 2020 – CUTISS AG, ein innovatives Schweizer Life Science-Unternehmen, das Patienten mit grossen und tiefen Hautdefekten eine automatisch hergestellte, personalisierte Hautgewebetherapie, denovoSkin™, anbieten will, gab heute bekannt, dass es seinen Verwaltungsrat mit Gerard Ber als neu gewähltem, zusätzlichem und unabhängigen Mitglied des Verwaltungsrates erweitert hat.

Anlässlich der kürzlich abgehaltenen Generalversammlung 2020 von CUTISS wurde Dr. Gerard Ber für eine Amtszeit von einem Jahr als zusätzliches und unabhängiges Mitglied in den Verwaltungsrat des Unternehmens gewählt, womit sein Verwaltungsrat weiter gestärkt wurde. Gerard Ber war Mitbegründer, Chief Operating Officer und Mitglied des Verwaltungsrats von Advanced Accelerator Applications, einem innovativen radiopharmazeutischen Unternehmen mit Sitz in Frankreich, das 2018 von Novartis übernommen wurde. Zuvor war er als Export Area Manager für Westeuropa bei OM Pharma Schweiz (Vifor Pharma) in Genf und als Direktor für Marketing und Handel bei CIS Bio International/ORIS in Paris tätig. Heute ist Gerard Ber Life Science-Entrepreneur und Mitglied des Verwaltungsrates von u.a. Ymabs (New York). Er studierte Pharmazie an der Universität Grenoble (Frankreich). Dr. Gerard Ber ist Schweizer Staatsbürger.

Daniela Marino, CEO und Co-Gründerin von CUTISS, kommentierte: «Wir freuen uns und fühlen uns geehrt, dass Gerard Ber akzeptiert hat, ein unabhängiges Mitglied unseres Verwaltungsrats zu werden, und damit sein wertvolles und breites Know-how der Life Science-Industrie unserem aufstrebenden Unternehmen zur Verfügung zu stellen».

Über CUTISS AG
CUTISS ist ein Swiss Life Science-Unternehmen (Spin-off der Universität Zürich), das personalisierte Hauttransplantationstechnologien zur Behandlung eines grossen Spektrums von Hautdefekten entwickelt. Der am weitesten fortgeschrittene Produktkandidat, denovoSkin™, wurde in einer klinischen Phase I-Studie mit pädiatrischen Patienten am Kinderspital der Universität Zürich getestet. Phase II-Studien laufen derzeit in der Schweiz und der Europäischen Union und werden teilweise von Wyss Zurich finanziert. denovoSkin™ hat die Orphan Drug Designation für die Behandlung von Verbrennungen von Swissmedic, EMA und FDA erhalten. Darüber hinaus strebt denovoSkin™ eine Verbesserung der Lebensqualität auch von Wahlpatienten (rekonstruktive Behandlungen) an und kann durch Pigmentierung in Bezug auf die Komplexität weiterentwickelt werden.

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TEDx Zurich Talk von CEO Daniela Marino

Unser CEO Daniela Marino ist zu Gast beim TEDx Zurich Women Talk und spricht über die überraschend vielen Gemeinsamkeiten, die das Muttersein mit dem Managersein verbindet.

Weibliche Führungskräfte mit Kindern haben eine tolle Möglichkeit zu Hause zu trainieren, wie man eine bessere Führungskraft ist und bei der Arbeit zu trainieren, wie man eine bessere Mutter ist. Ja, Managerinnen, die auch Mütter sind, sind müde. Aber nicht unkonzentriert, sie erbringen keine Minderleistung. Sie brauchen nicht entmutigt oder diskriminiert zu werden. Stattdessen brauchen sie volle Unterstützung, denn Mütter und Managerinnen zu sein, macht sie zu wunderbaren Geschöpfen, die der Gesellschaft, zukünftigen Generationen und der Industrie viel zu geben haben. Als Wissenschaftlerin, Jungunternehmerin und Mutter ist es Danielas Mission, ein gesundes und nachhaltiges Wachstum sowohl ihrer Familie als auch ihres Unternehmens zu fördern – sie glaubt, dass mit Kreativität, Aufopferung und Leidenschaft wunderbare Dinge erreicht werden können. Obwohl sie seit ihrem siebten Lebensjahr Forscherin werden wollte, haben ihre Neugier, ihre Entschlossenheit und ihre Risikobereitschaft sie dazu gebracht, ihre wissenschaftliche Karriere zu verlassen und ein Life-Science-Start-up, die CUTISS AG, zu gründen, mit der Vision, Patienten mit Hautdefekten durch eine personalisierte Hautgewebetherapie zu helfen. Dieser Vortrag wurde bei einer TEDx-Veranstaltung gehalten, die das Format der TED-Konferenz verwendet, aber unabhängig von einer lokalen Gemeinschaft organisiert wurde.

Erfahren Sie mehr unter https://www.ted.com/tedx

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Kaffee mit…Daniela Marino

Artikel im Magazin «Finanz und Wirtschaft» (Samstag, 21. März 2020)

Daniela Marino mag ihren Espresso
Macchiato heiss und stark. In einer heissen
Phase befindet sich auch das Unternehmen
Cutiss, das sie leitet. Aus zeitlichen Gründen
trinkt die CEO, die aus Italien stammt, ihren
Kaffee meistens im Büro, das sich in der
Nähe der Uni Zürich befindet. Dort wurde
Cutiss’ Technologie zur Produktion menschlicher
Haut ursprünglich entwickelt.

Weltweit leiden jedes Jahr mindestens
fünfzig Millionen Menschen unter grossflächigen
Hautverletzungen. Die heutige Standardbehandlung
besteht darin, an einer gesunden
Körperstelle Haut zu entnehmen und sie auf
die versehrte Stelle zu legen, damit sie dort wieder
anwächst und die Wunde schliesst. Es entsteht
also eine zusätzliche Verletzung, die ebenfalls
ihre Narben hinterlassen kann. Hier soll das Verfahren von Cutiss
einen Fortschritt ermöglichen. Es muss nur eine kleine Hautbiopsie entnommen
werden. Sie wird im Labor zerkleinert, die daraus gewonnenen
Zellen werden vermehrt und dann zusammen mit einem Collagen-Hydrogel
zu einem neuartigen Hautsubstitut zusammengefügt. Cutiss bewegt
sich damit in einer ähnlichen Kategorie wie die Hersteller von Zelltherapien,
bei denen ebenfalls Körperzellen entnommen, manipuliert und
wieder zugeführt werden.

In einer Phase-I-Studie wurde denovoSkin an zehn Patienten am Kinderspital
der Uni Zürich erfolgreich auf die Sicherheit untersucht. Swissmedic,
die Arzneimittelbehörde der EU (EMA) und ihr US-Pendant FDA
haben denovoSkin den Orphan-Drug-Status zugesprochen. Damit würde
das Produkt einen längeren Marktschutz geniessen und könnte auch
rascher zugelassen werden.

Erst einmal sind aber Phase-II-Studien nötig, in der die im Labor hergestellte
Haut nicht nur auf ihre Sicherheit, sondern auch auf ihre Wirksamkeit
untersucht wird. Diese Studien laufen bereits in der Schweiz und in den
Niederlanden. Sie sind teuer und dauern voraussichtlich bis 2022. Marino
ist deshalb auf der Suche nach zusätzlichen finanziellen Mitteln im Umfang
von 30 Mio. Fr. Einige bestehende Teilhaber seien zwar bereit, bei der Kapitalerhöhung
mitzumachen. «Wir suchen aber auch neue Aktionäre und wir
benötigen vor allem einen langfristigen Ankerinvestor, der mehrere Millionen
beisteuern und unsere Vision unterstützen würde», erklärt Marino.
Die 38-Jährige hat in Mailand Biotechnologie studiert und an der ETH
doktoriert. Im Rahmen eines Postdoktorats an der Uni Zürich hat sie dann
mit dem Tissue-Biology-Research-Team an der Züchtung und Produktion
von personalisierter Haut geforscht. Nachdem erste Studien am Menschen
positiv ausgefallen waren, machte es 2017 Sinn, für die weitere Entwicklung
ein Start-up zu gründen.

Die Arbeit im Labor ist nur der Anfang. «Der Durchbruch für diese
Technologie wird erst kommen, wenn es gelingt, den Herstellungsprozess
zu automatisieren», ist Marino überzeugt. Ihr Unternehmen betritt
so die Welt des Maschinenbaus. Dazu hat sie mit dem Ingenieurbüro
Zühlke und dem Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique
kompetente Partner an Bord geholt.
Innosuisse unterstützt die Entwicklung mit knapp 1 Mio. Fr. Insgesamt
hat Cutiss nun schon 21 Mio. Fr. eingesammelt, unter anderem 3 Mio. von
der Europäischen Union und 5 Mio. von Wyss Zurich, dem aus einer
Spende von HansjörgWyss gegründeten Inkubator der Uni Zürich und der
ETH. Cutiss bewegt sich also zwischen Biotech, Chirurgie und Prozessautomatisierung.
«Das macht es für uns nicht einfacher, Investoren zu
finden», gesteht Marino. Sie ist aber zuversichtlich, dass sie bald die
nötigen Gelder zusammen hat. Dies, obwohl die aktuelle Situation rund
um das Coronavirus auch bei Investoren zur Zurückhaltung führt.
Wenn die Resultate der Phase-II-Studien gut sind, könnte Cutiss bereits
einen Zulassungsantrag für denovoSkin einreichen. Rund ein Jahr später
könnte das grüne Licht der Behörden folgen. In erster Linie würden
Verbrennungsopfer profitieren. Daneben fiele auch die Wiederherstellungschirurgie
nach anderen Unfällen oder zum Beispiel rekonstruktive Eingriffe
zur Entfernung eines grossflächigen Muttermals ins Gewicht. Alleine das
wäre laut Schätzung von Cutiss ein Markt (Europa und USA) von 2 Mrd. Fr.
Auch Anwendungen in der Schönheitschirurgie sind denkbar.

Die Haut von Cutiss ist im Gegensatz zu bereits erhältlichen Produkten
dicker, besteht aus patienteneigenen Zellen und enthält sowohl eine dermale,
als auch eine epidermale Hautschicht und kann damit besser verwachsen,
die Wunden verheilen besser. Das führt auch zu weniger Vernarbung.
Das ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, weil viele Patienten
für den Rest ihres Lebens psychisch unter Entstellungen leiden, die sie von
ihren Verletzungen und den folgenden Behandlungen davontragen.

Als aktuell grösste Herausforderung sieht Marino den anstehenden
Wachstumsschub ihres Unternehmens, das zwanzig Mitarbeiter zählt. Im
Biotechnopark in Schlieren entsteht das firmeneigene Forschungs- und
Entwicklungszentrum sowie eine Produktionsstätte. «Wir brauchen noch
mindestens zehn neue Mitarbeiter», sagt Marino. Ihren Espresso
Macchiato hat sie schon lange ausgetrunken. Sie schaut auf die Uhr und
verabschiedet sich freundlich.

Text: Rupen Boyadjian

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Ihr Start-up geht unter die Haut
(Schweizer Illustrierte)

Artikel in der Schweizer Illustrierte vom März 2020

Sie gibt Brandopfern Hoffnung: Die Gründerin Fabienne Hartmann-Fritsch züchtet mit Cutiss personalisierte Haut für Patienten mit Narben oder Verbrennungen. Kinder profitieren besonders.

Eine Tasse mit heissem Tee kann bei Kindern Schlimmes anrichten. «Den kleinen Patienten mit Brandverletzungen zu helfen, motivierte mich vor elf Jahren, ins Forscherteam des Kinderspitals Zürich einzusteigen», sagt Fabienne Hartmann-Fritsch, 36. Heute ist die Winterthurerin Co-Chefin der Firma Cutiss, welche personalisierte Haut für Brandopfer entwickelt.

Auf den ersten Blick sieht das rosaglitschige Läppchen nicht nach viel aus. Doch das kleine Viereck besteht aus lebenden Hautzellen eines Patienten. Dafür wurde vier Wochen zuvor mit einer Art Sparschäler beim Brandopfer im Spital ein Stück Haut von der
Grösse einer Briefmarke entfernt, danach im Labor in Zellen aufgeteilt, mit einer Art Bouillon genährt und mit Collagen wieder zusammengefügt. «So können wir das ursprüngliche Stück Haut bis 100-mal vergrössern.»

Weltweit erleiden laut Biologin Hartmann-Fritsch rund 50 Millionen Menschen schwere Hautschäden durch Verbrennungen, Krankheit oder Operationen – 30 Prozent davon sind Kinder. «Zwar kann man heute schon Haut transplantieren, doch das Ergebnis ist
nicht befriedigend.» Die betroffenen Stellen können wohl heilen, doch oft bleiben starke Vernarbungen zurück. «Weil Narben nicht mitwachsen, leiden gerade Kinder darunter. Sie müssen immer wieder ins Spital, brauchen viel Pflege und psychologische Betreuung.» Anders bei der Haut von Cutiss. Ein dreijähriges Kind etwa habe das Transplantat erhalten, und es sei seither mit ihm gewachsen. Hartmann hat selbst keine Kinder, dafür ihre Co-Chefin, Biotechnologin Daniela Marino, 38. Als die beiden 2017 das Start-up Cutiss gründeten, war diese hochschwanger, das zweite Kind war in Meetings oft dabei. «Anfangs fiel uns gar nicht auf, dass Frauen als Gründerinnen eher selten sind», sagt Hartmann-Fritsch. Erst an Start-up Konferenzen – Cutiss gewinnt unter anderen den Female Innovator of the Year Award – merkten die beiden, wie untervertreten ihr Geschlecht ist. Heute beschäftigen sie in ihrem 21-köpfigen Team 50 Prozent Frauen.

Ziel der beiden ist es, in drei Jahren ihr Produkt, das aktuell im Unispital, dem Kispi und in Holland getestet wird, auf den Markt zu bringen. Dafür braucht es allerdings eine Automatisierung. «Es macht uns stolz, dass die Forschung, die in der Schweiz begann, vermutlich bald Verletzten weltweit helfen wird.»

Text: Jessica Pfister
Foto (im Artikel): Fred Merz
Foto (oben): Geri Born

Ihr Start-up geht unter die Haut
(Schweizer Illustrierte)
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